Reisen als Statussymbol – Generation #Wanderlust

von Julia – in Personal
2021-01-28T13:57:20+01:0014. Dezember 2017|Personal| 8

Ich habe dieses Thema schon mal auf meinem Instagram Account in der Story angesprochen und mein Posting hat damals schon gigantische Wellen geschlagen. Ich weiß nicht mehr genau wie viele Male mein Beitrag geteilt wurde, aber ich habe auf jeden Fall einen Haufen Zuspruch bekommen. Leider werde ich aber in letzter Zeit immer und immer wieder damit konfrontiert und deshalb muss ich mir das auch mal wieder von der Seele schreiben. Reisen ist irgendwie in letzter Zeit (ich denke aufgrund diverser Social Media Plattformen) echt total ausgeartet! Höher, schneller, extremer, weiter, teurer & exklusiver muss es heutzutage sein.

Wann ist es bitte zur Pflicht geworden, super teure Urlaube buchen zu müssen? Es kommt mir irgendwie vor, als wäre ein ganz normaler Strandurlaub in Europa einfach mega uncool geworden. Dagegen muss es eine super exklusive Destination sein, weit weit weg und natürlich sündhaft teuer. Viele (ja ich weiß ich hasse dieses Wort genauso) Influencer, Blogger, Youtuber, Content Creator und wie sie sich alle nennen prahlen und werben mit einem untypischen Urlaubsverhalten. Kein normaler Mensch von uns würde wegen einer Woche nach Hawaii fliegen und dort von Balkone in den Pool springen – pardon – vom Balkon mit doppeltem Backflip und Gopro in der Hand vom Balkon in den Pool springen oder würde sich einen Heli Flug mieten ganz casual um die Insel zu erkunden.

Ich glaube viele vergessen, dass dies NICHT das normale Verhalten eines “Urlaubers” ist. Und das ist nur ein kleines Beispiel. Ich selbst finde es super schade, weil ich hier natürlich auch in eine Schublade gesteckt werde, in die ich gar nicht hinein möchte oder gehöre. Ich bin absolut kein Fan von diesen inszenierten Instagram Bildern an wunderschönen Stränden an denen Uhren und Bikinis massenweise promotet werden. Immer diese gefakten dekadenten Frühstückstische, die kein Schwein aufessen kann und einfach nur fürs Bild gerichtet sind. Was für eine Verschwendung…

Aber, und genau das ist auch das Problem an der Sache, viele der doch jungen Leserschaft denken, dies sei “ganz normal” und man müsse ebenso Leben, sich solch ein Verhalten aneignen, passend dazu gut aussehen, schlank und/oder durchtrainiert sein und am besten noch einen erfolgreichen Instagram Account besitzen. Erst dann bist du cool. Erst dann gehörst du dazu. Das alles ist doch verrückt oder? Ist es wirklich notwendig, sich an solchen Leuten ein Beispiel zu nehmen? Damit will ich auch absolut niemanden persönlich angreifen. Diese Blogger machen verdammt gute Arbeit aber eben eine – die für mein persönliches Empfinden – nicht vorbildlich ist. Am allerwenigsten verstehe ich auch die Kunden nicht, die das wünschen und solch eine Kampagne ins Leben rufen. Ich fliege ja auch nicht nach Dubai und miete mir einen Lambo oder einen Ferrari und presse damit durch die Wüste. Mir ist es wichtig, dass die Destination und die Schönheit des Landes die volle Aufmerksamkeit bekommt.

Und genau aus diesem Grund finde ich es auch so schade, dass sich so viele Blogger “Travel Blogger” betiteln. Nur weil man auf tolle Reisen eingeladen wird, ist man meiner Meinung nach noch kein Travel Blogger. Ein Reiseblogger ist für mich eine Person, die einen Blog betreibt den ich als Nachschlagewerk, als Ressourcenquelle, als Hilfeleistung bei meiner Urlaubsbuchung oder Planung nutzen kann und nicht jemand, der mal eben schöne Bilder im Bikini  an einer Traumdestination postet und dabei gut aussieht. Wie geht es euch dabei? Seht ihr das denn genauso oder anders? Das würde mich wirklich sehr interessieren.

Ich habe es nämlich echt satt, andauernd diese gutaussehenden Leute in super schicken Hotels zu sehen, die verrückte Sachen machen um “cool” zu sein. Die ihre Leser damit begeistern wollen, wenn sie mit dem Skateboard von der Terrasse in den privaten Pool im Untergeschoss springen. Ich finde es so schade und würde mir hier einfach mehr “Inhalt” wünschen. So und jetzt höre ich mal ganz schnell auf zu nörgeln und frage euch wie ihr das seht, mit unserer neuen Generation. Ist euch das auch schon aufgefallen und wenn ja, wie nehmt ihr das alles wahr? Bitte sagt mir nicht, dass das nur ich so sehe und jetzt schon alt werde….

Über den Autor:

Hey everyone, thank you so much for stopping by my blog. I hope you enjoy your stay at my Travel & Style Blog! Would be great if you leave a comment down below. Can't wait to read it! ♥ See you soon!

8 Kommentare

  1. Talena Donnerstag, 14. Dezember 2017 um 21:01 Uhr - Antworten

    Du hast so Recht, Julia. Gut, dass es endlich mal jemand ausspricht. Natürlich sind die Fotos und die Destinationen schön, aber ein großer Teil wird sich das nie leisten können. Ich bin zwar auch ein Fan von Fernreisen und entdecke gern die Welt, das aber wirklich günstig – für die Destinationen. Für unseren Thailandurlaub im März (4 Wochen) haben wir pP 1.500€ ausgegeben mit allem drum und dran. Wir haben sicher nicht in den luxeriösesten Hotels geschlafen, haben aber sehr auf Sauberkeit geachtet und dass man sich wohlfühlen kann. Und im März nächstes Jahr geht es dann 2 Wochen nach Costa Rica :)

  2. Mela Freitag, 15. Dezember 2017 um 13:22 Uhr - Antworten

    Stimme dir voll und ganz zu, und wenn ich dieses neue Wort Content Creator höre kann ich nur mit den Kopfschütteln. Finde es auch furchtbar zusehen wie sie das größte Frühstück aufdecken und neben an die Armut in den Ländern ist wo sie reisen. Oder sich 2mal essen besttelen um eins zu Fotografieren und das andere zu essen was ich schon von einer Influrencerin gelesen habe.
    Meine nächste Reise geht über Silvester nach Prag mit meinen Mädels ich bin schon gespannt wie es wird. Es ist das erstemal für uns.
    LG
    Ich habe noch eine frage gab es schon einen Newsletter von dir in letzter Zeit_

    • chicchoolee Dienstag, 19. Dezember 2017 um 7:10 Uhr - Antworten

      Hi Mela,

      vielen herzlichen Dank für dein nettes Kommentar :-) Freue mich total über deine ehrliche Meinung!
      Ach und hab ganz viel Spaß in Prag! Die Stadt ist sooo schön :))
      Wegen dem Newsletter, da gab es vor meiner Ankündigung eine Ausgabe und seither nicht mehr. Erst wieder im neuen Jahr :-)
      Liebe Grüße und hab nen schönen Tag

  3. Sylvia Sonntag, 17. Dezember 2017 um 23:00 Uhr - Antworten

    Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich sehe mir zwar die Fotos gerne an, wenn dann aber eine Safari 10´000€ kosten soll und die Blogger noch dazu schreiben das man sich das ja “mal” gönnen kann. Äh ja klar. Wenn ich das gesponsert bekomme gönne ich mir das auch mal. Ich finds auch dreist sowas zu schreiben wenn man es nicht selbst bezahlt. Für meine eigene Reiseplanung helfen mir die Beiträge über die ganzen teuren Spa Hotels und Restaurants leider 0 weiter. Ich gebe keine 200€ für einen Café aus, sei die Location noch so toll.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    https://www.mirrorarts.at – Fotografie & Reiseblog

    • chicchoolee Dienstag, 19. Dezember 2017 um 7:09 Uhr - Antworten

      Vielen vielen herzlichen Dank für deine ehrliche Meinung zu meinem Beitrag. Genau so sehe ich das auch. Klar freue ich mich auch ab und an über solche Einladungen und ich war auch scho 2x auf den Malediven – vor meinem Blogger Dasein. Da habe ich mir natürlich auch alles selbst bezahlt. Deshalb finde ich schon, dass man sich auch mal was gönnen sollte ABER vor den Lesern ist es trotzdem wichtig, immer ehrlich und transparent zu bleiben. Ich hoffe, dass ich mit meinen Beiträgen da dagegen steuern kann.

      Ganz liebe Grüße
      Julia

  4. Sabi Mittwoch, 20. Dezember 2017 um 18:03 Uhr - Antworten

    Ja Julia, da hast du sowas von recht. Ich bin schon so viel gereist, aber wenn ich mir so ansehe, wo diese Influencer immer hinkommen, sieht ja meine Landkarte echt schwach aus.Und dann ärgere ich mich immer, dass ich mich drüber ärgere, dass die so viel reisen – weil im Grunde weiß ich ganz genau, wie gut ich es habe,schon so viel gesehen zu haben. Das gleiche gilt auch für die ganzen Bergleute. Ich liebe die Berge, fahr aber halt schon gleich mal eine Stunde hin. Und wenn ich dann sehe, wie andere gefühlt jeden Tag in den Bergen sind und mich dann auch noch schief ansehen, wenn ich erzähle dass ich heuer ‘erst’ 5 Schitage in den Beinen hab, frage ich mich auch immer – muss es denn immer höher und weiter sein? Da können sie mir richtig die Freude an den 5 tollen Schitagen nehmen, wenn dann wer sagt “was, du warst erst 5 Mal heuer?”… (Das gilt übrigens nicht nur auf Social Media, sondern auch im echten Leben wenn man so Leute trifft).
    Und die “Reiseblogger”, die nie auch nur einen Fuß vor’s Hotel setzen, find ich sowieso ganz schrecklich.

  5. Jean Donnerstag, 21. Dezember 2017 um 14:17 Uhr - Antworten

    Hallo Julia,
    ich finde du hast damit absolut recht. Auf Instagram zum Beispiel finde ich immer noch die Bilder am schönsten, die einfach nur die Landschaft der Reiseländer zeigen.
    Ich habe allerdings auch schon mal einen Beitrag über diesen zugrunde liegenden Einstellungswandel geschrieben, den du auch beschreibst. Ich finde es echt schade, dass es immer weiter weg, immer größter und immer öfter sein muss. Denn nicht alle können überhaupt so reisen, da es vielleicht an einer Reisebegleitung, am nötigen Kleingeld oder auch an der Urlaubszeit fehlt. Der Trend setzt daher ein unerreichbares Vorbild! Daher bin ich da genau bei dir. :)
    Liebe Grüße und ich wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit!
    Jean

  6. Wolfram D. Sonntag, 6. Mai 2018 um 16:09 Uhr - Antworten

    Früher ging es beim Bloggen ums Schreiben und gelesen werden, heute geht es um Kommerzkasperei. Wenn ich zeit- und stilgemäß über meinen Urlaub bloggen würde, dann müsste vom Wanderurlaub ohne Zelt auf jedem Foto irgend ein Produkt abgebildet sein, das darunter erwähnt wird, das man unbedingt kaufen muss. In Ruhe auf einem Berg sitzen – unbezahlbar und genau deswegen nicht bloggenswert. Reiseziele werden nach „Instagrammability“ geplant, Kinder vermutlich bald auch. Und für was lebt ihr so?

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