Das Abenteuer Reisen bzw. Fliegen mit Baby oder Kleinkind kann für viele Eltern eine nervenaufreibende Erfahrung sein. Zwischen haufenweise Gepäck wie Windeln, Flaschen, Schnullern, Spielzeug und sonstigen Kram kann ein Flug in den Urlaubsort die Nerven zusätzlich strapazieren. Doch mit der richtigen Vorbereitung und einigen bewährten Tipps können Eltern und ihre kleinen Entdecker eine angenehme Reise genießen. Hier sind meine persönlichen Ratschläge und Tipps, um das Fliegen mit Babys oder Kleinkindern stressfrei zu gestalten.
Ab wann macht eine Fernreise / ein Langstreckenflug mit Baby oder Kleinkind Sinn?
Hachja, ich kenne Fragen und die Kommentare a la “Ist das dann wirklich Urlaub?” “Kann man da entspannen?” “Das ist ja mega mühsam und anstrengend!” “Die Kinder schreien die ganze Zeit im Flugzeug!” “DAS tust du dir an?” “Ich könnte das nicht. Das ist nichts für mich!”
Aber jetzt mal ehrlich. Falls ihr euch fragt, ab wann eine Fernreise und ein Langstreckenflug Sinn macht, musst du dir diese Frage in erster Linie einmal selbst beantworten. Es gibt nämlich keinen richtigen und auch keinen falschen Zeitpunkt dafür. Jedes Alter deines Kindes hat seine Vor- und Nachteile. Meiner Meinung ist man aber – je kleiner die Kinder sind – viel flexibler. Lass dich also nicht verunsichern und buche die Reise, wenn du sie gerne machen möchtest. Ich fand es so toll und bin auch echt froh, dass wir uns das zugetraut haben (trotz der oben genannten Sprüche, die wir uns natürlich auch anhören durften). Es war wirklich ein wahnsinnig schöner Urlaub und wir haben uns da ganz, ganz tolle Erinnerungen geschaffen!
Reisen Babys kostenlos?
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Baby bis zum vollendeten 2. Lebensjahr gratis mitfliegt, da es am Schoß der Mama sitzt. Du hast aber auch die Möglichkeit, für dein Baby einen eigenen Sitzplatz zu buchen. Dann zahlst du selbstverständlich den vollen Ticketpreis, kannst aber etwa deinen Autokindersitz bzw. die Babyschale mitnehmen und so dein Kind angeschnallt hinsetzen. Erkundige dich hier aber vorab bei der Airline, ob dein Modell zugelassen ist.
Ist dein Kind zwei Jahre alt oder älter, musst du ein Ticket kaufen. Bei den meisten Airlines kostet das dann etwa 75 % des Erwachsenentarifes. Fliegen mit Baby ab 2. Jahren sind also echt ein teurer Spaß!
Fliegen mit Baby: Die richtige Planung ist der Schlüssel
Das wichtigste zuerst – dein Baby/Kind benötigt einen Reisepass!
Du fragst dich, welche Reisedokumente du für dein Kind benötigst? Ganz klar einen Reisepass. Hier gilt das gleiche wie für die Eltern. Für deine Fernreise benötigst du einen gültigen Reisepass. Diesen stellt dir deine Bezirkshauptmannschaft oder das zuständige Magistrat (so ist es zumindest bei uns) aus. Früher konnten Kleinkinder und Babys noch ohne Reisedokument verreisen. Das gilt schon lange nicht mehr. Je nachdem wo die Reise hingeht, muss der Reisepass auch eine gewisse Zeit nach Ausreise gültig sein. Achtet also darauf, dass der Reisepass nicht während der Reise oder direkt nach Abreise abläuft. Das gilt übrigens auch für die Reisedokumente der Erwachsenen.
Wähle den passenden Flug / die passende Flugzeit
Bevor es überhaupt an den Flughafen und zum Check-in geht, ist eine gründliche Planung unerlässlich. Dies beinhaltet die Auswahl eines passenden Fluges, der zum Schlaf- oder Essensplan des Kindes passt. Außerdem sollten Eltern in Erwägung ziehen, extra Zeit für den Check-in und die Sicherheitskontrolle einzuplanen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Dazu aber gleich mehr. Wir haben uns bei unserer Reise nach Thailand für einen Direktflug und einen Nachtflug entschieden. So konnten wir sicherstellen, dass unser Gepäck beim Umsteigen nicht verloren geht, wir keinen Stress mit Umsteigen und eventuell knappen Umsteigezeiten haben und vllt. sogar den Flug verpassen. Den Nachtflug haben wir gewählt, damit unser Kind einerseits schlafen kann und wir andererseits am Morgen im Urlaubsland ankommen und noch einen vollen Reisetag haben sowie mit der aktuellen Zeit vor Ort konfrontiert werden und gleich in die Zeitzone einsteigen.
Packe klug: Eine gute Checkliste ist das A und O
Ich habe mir etwa 3-4 Wochen vor der Reise schon Gedanken gemacht, was wir alles noch besorgen/einkaufen müssen und was wir alles in den Urlaub mitnehmen werden. In einem weiteren separaten Blogpost werde ich euch dann meine Packliste verlinken und noch einmal auf die einzelnen Punkte eingehen. Falls ihr jetzt schon etwas Inspiration braucht, kann ich euch mein Reiseutensilien-Highlight auf Instagram empfehlen. Dort habe ich bereits einige tolle Produkte, die sehr hilfreich waren im Urlaub, genauer vorgestellt.
Die Kunst des Packens ist beim Fliegen mit Baby oder Kleinkind entscheidend. Vergiss nicht, wichtige Gegenstände wie Windeln, Feuchttücher, Wechselkleidung und Snacks griffbereit zu haben. Ein gut ausgestattetes Handgepäck mit Wickelutensilien, Snacks und Spielzeug und ausreichend Flüssigkeit kann dir das Leben im Flugzeug erheblich erleichtern. Wir haben neben Nudeln, Maisstangen, Früchten, Keksen auch noch extra Wasser dabeigehabt und Milch in der Thermoskanne. Gebraucht haben wir davon tatsächlich nur das Wasser, da unser Kind die meiste Zeit während des Fluges im Babybettchen geschlafen hat. Apropos Babybett…
Überlege deine Sitzplatzwahl / Buche ein Baby Bassinet
Die Wahl des Sitzplatzes im Flugzeug kann einen großen Unterschied machen! Wir haben bei unserer Reise etwas tiefer in die Taschen gegriffen und uns einen Sitzplatz gebucht, bei dem nicht nur mehr Beinfreiheit für uns zur Verfügung stand, sondern auch ein Babybett – Baby Bassinet – an der Wand montiert werden konnte. Diese Sitzplätze befinden sich in der Regel in der Mitte des Flugzeuges direkt hinter den Toiletten bzw. dem Servicebereich der Flugbegleiterinnen. An dieser Wand wird dann ein Bett befestigt, in das ihr euer Baby legen könnt. Keine Sorge, das Bett kann man auch oben verschießen, sodass das Baby nicht herausfallen kann.
Diesen Sitzplatz kann man nur telefonisch buchen und kostet extra. Die Mehrkosten haben sich aber auf jeden Fall gelohnt! Auch die extra Beinfreiheit und die Nähe zur Toilette / Wickeltisch waren sehr praktisch. Das Baby Bassinet kann aber nur für Babys bis zu 10 kg gebucht werden, da es relativ klein ist. Verlasst euch auch nicht darauf, dass ihr die Babybetten ohne Reservierung bekommt, sondern ruft auf jeden Fall vor der Buchung bei der Airline an und informiert euch.
Fliegen mit Baby: Am Flughafen
Plane extra Zeit ein
Plane bei deiner Anreise, dem Check-in und allen anderen Schritten extra Zeit ein. Ihr glaubt gar nicht, wie viel länger man braucht, wenn man ein Kleinkind oder Baby mit dabeihat. Wir sind 3,5 Stunden vor Abflug bereits am Flughafen gewesen und das war auch gut so. So hatten wir keinen Stress beim Check-in oder bei der Sicherheitskontrolle. Die restliche Zeit, die wir zur Verfügung hatten, haben wir dank unserer American Express Kreditkarte in der Lounge verbracht und lecker gegessen. Alle Informationen dazu findet ihr in meinem Instagram Highlight – dort habe ich ein wenig über die Amex erzählt.
Nutze den Vorteil von Boarding-Priorität
Viele Fluggesellschaften und Flughäfen bieten Familien mit kleinen Kindern (und Kinderwagen) die Möglichkeit des Priority Boardings an. Nutze diese Gelegenheit, um in Ruhe das Flugzeug zu betreten und deine Sachen zu verstauen, bevor die anderen Passagiere einsteigen. Das gilt übrigens auch für die Sicherheitskontrolle und die Passkontrolle.
Fliegen mit Baby: Im Flugzeug
Halte das Kind beschäftigt
Bringe ausreichend Spielzeug, Bücher oder Spiele mit, um das Kind während des Fluges zu beschäftigen. Ein Tablet mit kindgerechten Filmen oder Spielen kann auch eine gute Ablenkung sein. Da wir einen Nachtflug hatten, und unser Kind fast ausschließlich geschlafen hat, kann ich euch hier gar nicht so viel Tipps geben. Wichtig ist nur, dass ihr für den Start und die Landung die wichtigsten Utensilien aus dem Handgepäck holt und in der Sitztasche habt, da ihr zu dem Zeitpunkt angeschnallt seid und nicht aufstehen könnt.
Snacks, Snacks, Snacks
Wer mit einem Baby oder Kleinkind reist, darf ausreichend Flüssigkeit mitnehmen, Obst und andere Snacks. Wir wurden hier weder in Österreich, noch in Bangkok oder Koh Samui auf genaue Mengen kontrolliert. Blöd gesagt: nimm also so viel mit, wie du nur tragen kannst. Man kann nie genügend Snacks mit im Gepäck haben. Apropos Essen – bei den meisten Airlines kannst du auch online ein kostenloses Babymenü buchen. Wir haben das Menü zwar bestellt, jedoch wurde uns nichts serviert. Wir wurden auch nicht darauf angesprochen. Ich denke, hier wurde auf uns vergessen. Ich habe es auch kurz in meiner Instagram Story angesprochen – wir waren nicht wirklich zufrieden mit dem Service im Flugzeug bzw. mit der Airline und können daher nicht wirklich was zur gratis Babymahlzeit sagen.
Denke an die Ohren des Kindes
Das vergessen viele wenn es ums Fliegen mit Baby geht: Der Druckunterschied beim Start und der Landung kann unangenehm für kleine Ohren sein. Stillen, Fläschchen geben oder ein Schnuller können helfen, den Druckausgleich zu erleichtern und das Kind zu beruhigen. Wir haben sicherheitshalber auch noch Nasentropfen von unserer Kinderärztin empfohlen bekommen. Diese haben wir beim Hinflug gegeben, als unser Kind geschlafen hat. Ob es etwas gebracht hat, kann ich daher nicht sagen. Auf unserem Flug von Bangkok nach Koh Samui haben wir nur den Schnuller gegeben und es war auch alles Bestens.
Nimm den Kinderwagen mit ins Flugzeug
Mittlerweile gibt es zahlreiche ganz tolle Buggys, die zusammengeklappt so klein sind, dass ihr sie ohne Probleme mit in die Kabine nehmen könnt. Wir haben uns vor unserer Reise einen Bugaboo Butterfly geholt und sind super zufrieden damit. Der Buggy ist wahnsinnig klein, kompakt und durfte auch ohne Probleme mit in die Kabine. So muss man beim Aus- und Einsteigen nicht auf seinen Kinderwagen warten und braucht sich auch keine Sorgen machen, dass dieser eventuell beschädigt wird. Zusätzlich dazu kann man im Kinderwagen und unten drunter ausreichend Zeug verstauen und hat zumindest bis zum Einsteigen ins Flugzeug die Hände frei.
Das wichtigste: Bleibe ruhig und gelassen
Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan. Aber letztendlich ist das aller-, aller-, allerwichtigste, während des Fluges ruhig und gelassen zu bleiben. Kinder spüren die Energie ihrer Eltern und reagieren oft darauf. Wenn Eltern entspannt sind, haben auch ihre kleinen Reisebegleiter eine bessere Chance, den Flug zu genießen oder zumindest ohne gröbere Zwischenfälle zu überstehen.
Fliegen mit Baby: Mein persönliches Fazit
Das Fliegen mit einem Baby oder Kleinkind kann zwar herausfordernd sein, aber mit einigen bewährten Strategien kann es zu einer lohnenden und wirklich unvergesslichen Erfahrung werden. Also packe deine Koffer und mach dich bereit für eine aufregende Reise in ferne Länder! Ich kann es absolut empfehlen. Ich hoffe, meine Tipps konnten dich etwas bei der Planung deiner ersten Langstrecke mit Baby unterstützen und dich auch ermutigen. Falls du schon mal mit Baby oder Kleinkind geflogen bist, würde ich mich über einen Kommentar von dir freuen. Falls du aber noch weitere Fragen haben solltest, kannst du mir natürlich auch sehr gerne schreiben.
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