Ein Whirlpool im Garten ist der Traum vieler Eigenheimbesitzer. Vielleicht spielt ja auch der eine oder andere von euch mit dem Gedanken, sich einen Whirlpool anzuschaffen. Spätestens dann stellt sich aber auch die Frage, wie man solch einen Whirlpool am besten im Garten oder auf der Terrasse aufstellt, welche Kosten auf einen zukommen oder wie viel Pflegeaufwand man dafür einberechnen muss. Wir sind seit über einem Jahr stolze Besitzer eines Outdoor Whirlpool und teilen unsere Erfahrungen mit euch.
Ein Whirlpool ist für jeden Außenbereich geeignet
Einen Whirlpool kannst du entweder auf die Terrasse, in den Wintergarten oder direkt in den Garten stellen. Du musst dir auch keine Sorgen machen, dass der Platz dazu nicht ausreicht, denn es gibt auch kleine zwei Personen Whirlpools. Was du aber brauchst, ist ein ebener Untergrund und einen Starkstromanschluss.
Whirlpool als Pool Alternative
Gerade für kleine Gartenbesitzer ist ein Whirlpool als Pool Alternative interessant. Je nach Platz kann man entweder in einen Whirlpool oder in ein sogenanntes Swim-Spa investieren. Hierbei handelt es sich um einen kleinen beheizbaren – meist rechteckigen Pool – mit Gegenstromanlage. Ein Whirlpool ist gerade aufgrund seiner ganzjährigen Nutzung für viele sehr interessant. Zusätzlich dazu fanden wir die Idee bei frostigen Außentemperaturen im bis zu 40 °C warmen Wasser zu baden besonderen schön.
Whirlpool im Garten: Standortwahl und Installation
Wie oben bereits erwähnt, benötigt ihr nur einen ebenen und tragfähigen Untergrund und einen Starkstromanschluss. Keine Sorge – einen separaten Wasseranschluss braucht man nicht. Das Wasser im Whirlpool wird ganz einfach mit dem Schlauch befüllt. Egal, ob ihr den Whirlpool nur auf die Terrasse oder in den Garten stellt oder so wie wir den Whirlpool versenkt und mit Holz verbaut, muss euer Whirlpool keine weiteren besonderen Anforderungen erfüllen. Geeignete Untergründe wären eine Bodenplatte, Pflaster, Holz oder WPC. Laut meiner Recherche besteht auch die Möglichkeit, den Whirlpool auf verdichteten Schotter oder Kies zu stellen. Ich persönlich würde mich diese Variante aber nicht trauen.
Am besten stellt man den Whirlpool aber an einen windgeschützten Platz in der Nähe des Hauses. Denkt aber daran, dass ihr im Winter aus dem wohlig warmen Wasser herausklettern und ins Haus müsst. Wir haben unseren Whirlpool mit einem Teleskoplader an seine endgültige Position transportiert.
Whirlpool aufstellen: Tragfähiger und ebener Untergrund ist Voraussetzung
Es ist egal, ob der Whirlpool eingebaut (also versenkt) oder frei aufgestellt wird, wichtig ist, dass der Whirlpool auf einem festen tragfähigen Untergrund steht. Als tragfähiger Untergrund versteht man in der Regel eine gegossene Bodenplatte (so wie in unserem Fall) oder eine tragfähige Terrassenkonstruktion etwa aus Betonplatten. Eine Betonplatte ist eine besonders stabile Variante, die sich vor allem für große und schwere Whirlpools eignet.
Elektroanschluss und Wasser zum Befüllen
Für den Whirlpool müsst ihr keinen Wasser-, sondern nur einen Starkstromanschluss vorbereiten. Das Wasser wird mit dem Schlauch ganz einfach in den Whirlpool gefüllt und kann über einen speziellen Ablauf bei der Reinigung einfach auslaufen. In unserem Fall kann man sogar die herkömmlichen Gardena Schlauchanschlüsse an das Ablaufventil drehen und das Wasser mit dem Schlauch in den Kanal leiten. Chemisch verunreinigtes Wasser solltet ihr nicht ins Grundwasser, also den Versicker-Kanal leiten.
Ein Hingucker – versenkter Whirlpool mit Holzverbau
Wir finden einen Whirlpool zwar klasse, aber optisch jetzt nicht unbedingt schön. Schon gar nicht, wenn er frei steht. Es ist schon ein sehr wuchtiges Teil, meist mit einer eher unschönen WPC oder Plastikholzverkleidung. Deshalb haben wir uns entschieden, den Whirlpool zu versenken. So kann man auch leichter in den Whirlpool ein- und aussteigen und hat keinen großen Klotz auf der Terrasse stehen. In unserem Garten Archiv haben wir den Bau der Holzterrasse und auch den DIY-Verbau des Whirlpools für euch detailliert festgehalten.
Alles zur Whirlpool-Pflege
Viele unterschätzt den Aufwand für die Whirlpool-Pflege. Denn genauso wie ein Pool braucht auch ein Whirlpool viel Pflege. Durch die hohen Temperaturen würde ich sogar sagen, dass ein Whirlpool in der Wasserpflege anspruchsvoller ist, als ein herkömmlicher Pool. Wir haben dir alles Wichtige zum Thema Wasserpflege und Wasseraufbereitung in diesem Beitrag zusammengefasst.
Reinheitsgebot: Körperpflege
Wie auch bei einem normalen Pool gilt: Je sauberer du selbst bist, umso weniger musst du nachher pflegen. Versuch also möglichst geduscht in den Whirlpool zu gehen anstatt dich nach einem langen Arbeitstag einfach so hineinzusetzen. Der Whirlpool wird es dir danken.
Wasserpflege & Wasseraufbereitung
Normalerweise sollte jeder Whirlpool zusammen mit einer Pflegeanleitung kommen. Bei unserem Model war der Leitfaden von SpaTime mit dabei – einer der bekanntesten. Darin wird ziemlich genau beschrieben, welche Schritte nötig sind, um das Wasser so sauber wie möglich zu halten. Einige Schritte, wie das Entkalken zum Beispiel, werden nur einmalig bei neuem Wasser ausgeführt. Andere Schritte müssen regelmäßig ausgeführt werden damit dein Poolwasser gesund bleibt und nicht kippt.
Der PH-Wert des Wassers spielt auch eine wichtige Rolle. Nach dem Befüllen solltet ihr den Wert auf irgendwas zwischen 7,0 – 7,6 einstellen. Einmal in der Woche könnt ihr dann auch schauen, ob der PH-Wert weiterhin passt. In diesem Bereich können alle anderen Mittel am optimalsten aufgenommen werden.
Zu den regelmäßigen Maßnahmen gehören eine wöchentliche Schockdesinfektion und in unserem Fall alle zwei Wochen die Zugabe von Brom, dazu weiter unten mehr.
Außerdem gibt es noch eine ganze Reihe an anderen Mittelchen, die du nach Bedarf benutzen kannst. Wenn das Wasser zu schaumig ist, kannst du Schaum-Ex dazukippen. Wenn dein Wasser trüb wird, kannst du Kristall-Klar verwenden.
Wichtig ist auch, dass das Whirlpool Wasser regelmäßig komplett ausgetauscht wird. Also grobe Faustregel könnt ihr euch an einem Wasserwechsel alle 3 Monate orientieren. Aber auch hier spielt die Badetemperatur eine Rolle, wie viele Personen den Whirlpool benutzen und vor allem wie häufig. Von SpaTime gibt es auch eine Formel um zu berechnen, nach wie viel Tagen das Wasser gewechselt werden sollte:
Wasservolumen in Liter ÷ durchschnittl. Anzahl der Badenden pro Tag ÷ 12
= Anzahl der Tage bis zum nächsten Wassertausch
Beispiel: Whirlpool mit 1.500 Liter Wasser, mit durchschnittlich 4 Badenden pro Tag
= 1.500 ÷ 4 ÷ 12 = 31,25 Tage
Abdeckungen zum Schutz vor Umwelteinflüssen
Damit dein Whirlpool so effizient wie möglich laufen kann, ist es immens wichtig eine Thermoabdeckung dazuzukaufen. Tust du das nicht, verpufft eine ganze Menge Wärmeenergie sinnlos in die Luft. Vor allem wenn der Whirlpool draußen im Garten stehen sollte. Mit Deckel kann der Whirlpool auch schneller aufheizen.
Zudem schützt die Abdeckung gerade im Gartenbereich auch davor, dass unnötig viel Schmutz ins Poolwasser gelangt. Das spart wiederum den Aufwand, das Wasser sauber zu halten.
Desinfektion: Chlor, Sauerstoff oder Brom?
Um das Whirlpool Wasser zu desinfizieren gibt es drei Hauptmethoden: Chlor, Brom und Aktivsauerstoff. Hier kommt es auf deine persönlichen Präferenzen an und wie viel Zeit du investieren willst.
Wir haben uns für Brom entschieden, weil die Tabletten sich nur langsam im Wasser auflösen und wir so nur etwa alle 2 Wochen neue Tabletten ins Wasser geben müssen.
Beim Klassiker Chlor sieht die Sache anders aus: Hier empfiehlt SpaTime eine Zugabe von 5 g/m³ nach jedem Badegang. Danach muss der Filter noch 10 Minuten laufen um dann den Wert zu kontrollieren. Das ist uns persönlich zu viel Aufwand. Vor allem in den kälteren Jahreszeiten, wenn es dann auch gerne mal bisschen ungemütlich ist nach dem Baden noch mal zum Pool zu gehen um Werte zu überprüfen und Mittelchen reinzukippen.
Die dritte Option ist der Aktivsauerstoff. Der wohl größte Vorteil von Aktivsauerstoff ist die “natürliche” Reinigung. Absolut kein Chlor-Geruch mehr und eher “sanftes” Wasser. Dafür braucht es hier zwei Mittel. Einmal das Granulat, und außerdem noch den Aktivator damit das Granulat auch wirken kann. Aber auch hier muss vor jedem Badegang eine bestimmte Menge dem Wasser hinzugefügt werden und der Wert überprüft werden, bevor ihr dann endlich ins Wasser geht. Der Aktivator muss dann aber nur einmal alle 2 Wochen gegeben werden.
Der Ozonator
Hochwertige und moderne Whirlpools sind normalerweise mit einem Ozonator ausgestattet. Und solltest du mit dem Gedanken spielen dir einen Whirlpool kaufen zu wollen, achte auf jeden Fall darauf, dass ein Ozonator verbaut ist.
Ein Ozonator kann den Reinigungsaufwand erheblich senken. Mithilfe von elektrischer Energie wird Raumluft unten angesaugt und durch Ionisation zu Ozon umgewandelt. Das wird dann direkt im Wasser wieder freigesetzt und ist erkennbar an so kleinen Blasen die aufsteigen.
Das Gas reagiert dann mit den organischen Stoffen im Whirlpoolwasser und zersetzt somit Bakterien und hilft damit aktiv bei der Desinfizierung des Wassers. Außerdem wird auch gleich noch Sauerstoff freigesetzt der das Wasser anreichert.
Filter und Pumpe
Whirlpools gibt es in allen möglichen Größen und Aussattungsvarianten, aber jeder Whirlpool kommt mit mindestens einem Filter und einer Pumpe.
Der Filter ist in verschiedenen Größen erhältlich und sorgt dafür, dass gröbere Schmutzpartikel, aber auch Insekten, nicht im Wasser hängen bleiben. Außerdem wird auch kleinerer Dreck gefiltert, bis der Filter dann irgendwann zugesetzt ist. Deswegen empfiehlt es sich auch den Filter mindestens einmal im Monat herauszunehmen und gründlich abzuspülen. Besser wäre eher alle 2 Wochen. Zusätzlich dazu kann man den Filter dann auch noch in Kartuschen-Rein für mehrere Stunden stehen lassen. Das ist meiner Meinung nach aber nicht allzu häufig nötig. Der Filter sollte alle 12 bis 18 Monate komplett gewechselt werden.
Je nach Größe des Whirlpools kommen mehrere Wasserpumpen zum Einsatz. Diese dienen der Massagefunktion, der Filterung des Wassers und der allgemeinen Bewegung. Und natürlich sind die Pumpen auch dafür zuständig das Wasser erwärmt wieder zurück in den Hauptbereich zu führen. Die Anzahl der Pumpen richtet sich nach der Größe. Sollte der Whirlpool zu wenig Leistung haben, dann wird das Wasser nicht gut genug gefiltert, die Massagedüsen sind zu schwach und der Whirlpool kann die Wärme nicht gut halten – also bitte unbedingt auf ausreichend Leistung achten.
Die Anschaffungskosten für einen Whirlpool im Garten
Wie überall gilt: Für jede Preisklasse ist etwas dabei. Man kann ab 3.000 bis 4.000 € schon brauchbare Whirlpools finden. Hier am besten drauf achten nicht bei einem Zwischenhändler zu kaufen, sondern direkt beim Hersteller. Das kann oft eine ganze Menge Geld sparen. Und du musst dir vorher im klaren sein, wie viel Personen im Schnitt im Whirlpool sind, welche Funktionen du brauchst und wie groß er sein soll.
Es gibt allerlei Annehmlichkeiten die den Preis in die Höhe steigen lassen. Wie zum Beispiel eine Bluetooth Verbindung mit dem Handy und integrierte Boxen. Manche Modelle haben sogar ausfahrbare Bildschirme. Du kannst also auch ohne Probleme über 15.000 € für einen Whirlpool ausgeben.
Laufende Whirlpool Kosten pro Monat
Wir selbst haben den Whirlpool nicht an einem extra Stromzähler hängen, wissen also nicht, was die realen Kosten im Monat sind. Aber so im Schnitt kostet dich der Strom für den Whirlpool etwa 50 € bis 130 €. Das ist natürlich stark davon abhängig wie teuer der Strom bei dir ist, wie oft du badest, wie groß der Whirlpool und wie gut er isoliert ist.
Zu den Stromkosten kommen natürlich auch die Kosten für das Wasser und die ganzen Mittelchen die man so benötigt um das Wasser sauber zu halten. Hier kommen noch mal grob 5 € bis 10 € pro Monat dazu.
Ein Whirlpool ist also eindeutig Luxus und nix für Stromsparer. Es hilft übrigens auch nichts, den Whirlpool in der Temperatur herunterzuregeln auf das Minimum und dann jedes mal nur aufzuheizen, wenn ihr ihn tatsächlich benutzen wollt. Der erhöhte Energiebedarf beim Aufheizen macht in der Regel die vorherigen Ersparnisse zunichte. Außer ihr wisst, dass ihr die nächsten zwei Wochen nicht in den Whirlpool geht, weil ihr im Urlaub seid.
Solltet ihr im Winter gar nicht baden gehen, dann bietet es sich an im Herbst das Wasser komplett abzulassen und die Schläuche mit Luftdruck leerzubekommen.
Unser Fazit zum Whirlpool im Garten
Wir haben die Anschaffung unseres Whirlpools keine Sekunde bereut. Es ist jedes Mal aufs neue wahrer Genuss in den warmen Whirlpool zu steigen und den Blick dabei übers Feld streifen zu lassen. Und das Gefühl wird umso besser, umso kälter es draußen ist. Gerade wenn Schnee liegt, ist das noch mal ein besonderes Gefühl.
Hi Julia!
Hach, so ein Whirlpool ist schon eine wunderbare Sache!